Miguel Otero Silva wurde am 26. 10. 1908 als Sohn von Henrique Otero Vizcarrondo und Mercedes Silva Pérez in Barcelona (Venezuela) geboren. 1914 Umzug nach Caracas. 1924 Aufnahme eines Ingenieurstudiums an der Zentraluniversität von Caracas. Er war Vorstandsmitglied der Studentenvereinigung “Federación de Estudiantes” und Mitherausgeber der avantgardistischen Zeitschrift “válvula”. Otero Silva gehörte zu den 215 Studenten, die sich aus Solidarität mit den während der Studentenwoche verhafteten Kommilitonen freiwillig zwei Wochen ins Gefängnis von Puerto Cabello begaben. Nach der Freilassung erhielten die jungen Männer Unterstützung in der Bevölkerung für ihre mutige Aktion. Daraufhin brach er das Ingenieurstudium ab, um sich ganz dem politischen Kampf zu widmen. Als Mitarbeiter der Untergrundzeitung “El Imparcial” schrieb er satirische Artikel. 1929 beteiligte er sich am Angriff auf das Militärquartier San Carlos und am Aufstand des Kommunistenführers Gustavo Machado in Cumaná. Als diese Unternehmungen scheiterten, flüchtete er über die kolumbianische Grenze nach Santo Domingo. Dort begegnete er seinem Studienkollegen Rómulo Betancourt, dem späteren Präsidenten, wieder, mit dem er zusammen das anti-gomezistische Pamphlet “En las huellas de la pezuña” (Auf den Spuren der Klaue) veröffentlichte. Ab 1930 war er Mitglied der Kommunistischen Internationale. Im selben Jahr ging er nach Frankreich, von dort aus nach Spanien, wo ...